Herzog Allesmir blickte in den Schein der aufgehenden Sonne. Die wenigen Wolken färbten sich gerade Rosa und es versprach ein wunderschöner, sonniger Tag zu werden. Der wenige Schnee, der auf den Häusern und Wäldern lag sah aus, wie eine gestärkte Tischdecke, die darauf wartete, dass man das Frühstück auf ihr anrichtete. „Mein Herzog, wir haben viele Anmeldungen bekommen, von Gästen, die gerne eurer Einladung zu einem gemütlichen Umtrunk und philosophischen Gesprächen folgen möchten.“ „Das ist sehr schön, ich freue mich alte Weggefährten wieder zu treffen.“ Der Diener verließ das Zimmer und der Herzog war allein mit seinen Gedanken. Ja, Frieden, endlich. Der Albtraum mit den Fassisten ist Geschichte und dieser Untote im Gebirge scheint auch Winterschlaf zu halten. Eigentlich zu ruhig für Steinsberg…

„Vielleicht kommt Magarete Butterblume auch mal wieder.“ Parenors Gedanken ließen die vielen vergangenen Abenteuer, die sie gemeinsam erlebt hatten im Geiste vor sich passieren. Doch sie war schon lange auf Reisen und er wusste nicht, wie es ihr ging. Die Abteilung Xenoreligionen war sowieso sehr still geworden. Ganz anders als die aufstrebenden Agrarmagier. Die zeigten immer mehr, wie wichtig sie für die guten Ernten waren. Na mal sehen, wer alles am Wochenende da sein würde. Solche winterlichen Akademieausflüge sind eigentlich viel zu selten.

Milan studierte die Liste mit den Nahrungsmittellieferungen für Allerland. Die südlichen Provinzen, ähm Pardon, das Königreich Allerland, korrigierte er sich im stillen, litt gewaltig unter dem beständigen Krieg mit Thaskar. Truppen konnte er keine entsenden, dazu hatte der Bürgerkrieg das Land doch zu stark geschwächt. Aber Essen; und das brauchten sie im Süden. 100 Wagenladungen mit Getreide, 100 Rinder, 500 Schafe, 50 Wagenladungen mit Dörrobst. Mehr ging beim besten Willen nicht. Und das auch nur dann, wenn die Lage in Steinsberg weiterhin ruhig bliebe. Vielleicht sollte er mal mit Familie Schwarz reden, ob die ein paar helfende Hände in den Süden schicken konnten.

Ein lautes Zwischen ertönte und ein seltsamer Geruch zog durch die offene Tür. „Mist, noch immer das Gleiche.“ Mit einer zornigen Geste warf er die Tür ins Schloss und setzte sich an den Schreibtisch. Versuch Nummer 1023 wieder ein Misserfolg. Schwer seufzend klappte er den Folianten wieder zu- vielleicht wird es morgen besser.

„Nein, das Kissen bleibt hier!“ heftig zog Sarah an dem Kissen, welches ihr Mann gerade in den schon halb vollen Sack stopfen wollte. „Das war Mutters Lieblingskissen!“ „Und deine Mutter ist jetzt schon 10 Jahre tot, wird Zeit, das wir mal ein paar Sachen verkaufen!“ Gregor war am verzweifeln. Da soll in der Nähe endlich mal wieder Markttag mit freiem Verkauf sein, und sie könnten das bisschen Geld für den alten Plunder gut brauchen. Aber um jedes Teil musste er mit Sarah kämpfen. Selbst die alten verbeulten Zinnbecher wollte sie nicht rausrücken. Murrend nahm der den Sack. „Dann muss das eben reichen“ und stapfte durch die Haustür davon. „Flohmarkt hatten sie gesagt, da musst du hin. Na, mal sehen“