"Milan, Milan, die Artefakte funktionieren" Der Bote rannte auf den Dekan zu und wedelte mit einigen Seiten dicht beschriebenen Pergaments. "Gut, und was ist mit diesem Dominus Umbrarum?" Der Bote tat verlegen. "Da haben wir so gut wie nichts erfahren. Irgendwie scheint er mit diesen neu aufgetauchten Rattenmenschen zusammen zu stecken, und bei denen ist unsere Organisation bisher nur sehr schlecht aufgebaut." "Dann wird es wohl Zeit, dass die Herren Braun sich da mal mehr bemühen, geh und richte ihnen aus, dass ich erwarte in den nächsten 3 Wochen etwas darüber zu erfahren." Der Bote verschwand und ließ seine Schriftstücke auf dem Schreibtisch des Dekans zurück.
Er zitterte, als er sich in die dunkle Höhle begab. Normalerweise wäre er in dieser Dunkelheit furchtlos und die Gefahr für andere Wesen. Doch diese Schwärze hier hatte nichts mit der Lichtlosigkeit zu tun, die sonst unter der Erde herrschte. Irgendwie war sie schwärzer- so es sowas gab. Oder dichter, oder? sein Verstand arbeitete auf Hochtouren, um ihn von dem abzulenken, was seine Sinne meldeten. "Hast du die Scherbe bekommen?" Die Stimme kam von überall her und drang in ihn ein. Seine Antwort verhallte in einem Quieken, das langsam verging als sein Körper sich auflöste. "Squill, du siehst, was mit Versagern geschieht. Du hast meinen Segen. Nun gehe hin und bring mir dieses Regenbogenstück. Es wäre bedauerlich, wenn du dich dabei unfähig erweisen würdest." Wortlos verließ die weißgewandete Gestalt die Höhle. Wozu sprechen, wenn es etwas zu tun gab. Und damit hatte er schon begonnen.
Das Leder seiner Rüstung knarrte als sich der bullige Krieger durch die dicht gedrängten Gäste der Taverne schob. Sein neuer Auftraggeber wollte sich hier mit ihm treffen. Eigentlich nicht ungewöhnlich. Aber er hatte ein seltsames Gefühl. Daher hatte er auch drei seiner Leute unter die Gäste gemischt. Eines der Schankmädchen stellte sich ihm in den Weg. "Herr, ich soll euch zu eurem Treffen führen." Mit einer Geste gab er ihr zu verstehen, dass sie vorangehen sollte. Als sie eine Tür zu den Kellern öffnete, hielt er sie auf. "Wohin soll's denn gehen?" "Da unten haben wir die Zimmer für die Herrschaften, die sicher sein wollen, dass niemand sie belauscht." Sie gingen die Wendeltreppe nach unten. Vorsichtig schloss sich seine Hand um den Dolch. Wenn es eine Falle war, er war bereit. Hinter einer Tür lag ein, tatsächlich gemütlich eingerichtetes, Zimmer. Auf dem Tisch stand etwas Schinken und Brot bereit und ein Krug Met wartete auf ihn. Als das Mädchen die Tür hinter ihm schloss, war er alleine im Raum. So dachte er, bis er eine zischende Stimme vernahm. "Seid gegrüßt, Hauptmann. Es freut mich, dass ihr meiner Einladung gefolgt seid. Nehmt doch Platz." Aus dem Dunkel schälte sich eine berobte Gestalt. "Na wunderbar, Magier. Wer sonst." dachte er sich und stellte sich hinter den Stuhl. Die Gestalt nahm ihm gegenüber Platz und hob den Kopf. Aus dem Schatten der Kapuze lugte eine fellige Schnauze hervor. "Wie besprochen, 30 Mann für einen Säuberungsauftrag!" Angewidert antwortete er: "Die Bezahlung, 600 jetzt, 300 nach dem Auftrag." Die behandschuhte Klaue des Wesens ließ einen Beutel auf den Tisch krachen. "Gold, keine Brösel. Wie gewünscht!". Das war doch schon besser. Er nahm das Geld, packte den Humpen und leerte ihn in einem Zug. "Ist schön, mit euch Geschäfte zu machen." Er stellte den Humpen ab und wollte sich gerade der Tür zuwenden, als ihm schwindelig wurde. Dann stürzte er in eine tiefe Schwärze. Der Körper des Söldners wand sich dem Auftraggeber zu. Aus seinem weit aufgerissenen Mund strömte ein schwarzes Schemen, das sich zu einer grob menschlichen Gestalt formte. Es verbeugte sich und verschwand wieder in dem Körper, welch die Kammer verließ. Das Rattenwesen erhob sich und verschwand fröhlich pfeifend in den Schatten, die in einer Ecke des Raums waberten.