Es rauschen die Blätter im Wald „Es ist soweit“, es flüstern die Gräser am Bach „Jetzt ist die Zeit“. Sogar im murmeln der Bäche vernimmt man die Worte „Wird der Friede nun enden? Wohin werden sie sich wenden die zusammen hier leben“. Und der Wind raunt „So ist das mit Kurzlebigen eben.“ „ja, ja kaum gelernt und schon vergessen. Erst war die Ruhe ihnen viel Wert. Dann sind auf Kampf sie versessen und tauschen den Frieden ein fürs Schwert.“ So knarzte der alte Baum. Staunend und mit großen Augen blickte die junge Fee durch die Äste am Waldrand auf die kleine Gruppe von Menschen. „Aber sie wollen es doch wieder heilen“ widersprach sie den Stimmen um sie herum. „Niemand weiß, was sie wirklich wollen. Am wenigsten sie selbst. Lass sie nur machen, der Weg ist bereitet. Nun können sie ihre Zukunft selbst in Bahnen lenken. An dieser Kreuzung der Schicksalslinien wird sich entscheiden wie es mit ihnen weiter geht.“ Der ältere Fee nahm die Kleine auf seine Schulter und glitt in die Tiefen des Feenreichs zurück. „Wenn ich groß bin, dann nähre ich mich durch ihre Wut. Dann werde ich bestimmt satt und groß und stark“. Trotzig verschränkte die Kleine ihre Arme vor der Brust und flatterte leicht mit ihren Flügeln. Ein Lächeln umspielte die Lippen des Großen. „Wie ihr wünscht Prinzessin“.

„Wir haben alle erwischt, Kommandant!“ Zackig salutierte der junge Soldat vor Throm. Dabei lösten sich ein paar Tropfen Blut von seiner Hand und klatschten in weitem Bogen an die Hauswand. Throm nahm die Meldung zur Kenntnis. Diese neuen Rekruten waren schon heftig. Effektiv und brutal. Vor allem ohne irgendwelche Skrupel. „Lasst die Leichen verschwinden!“. In diesem Weiler war alles Leben ausgelöscht. Der junge Rekrut grinste unauffällig. Die Leichen waren schon weg. Da war ein Typ mit einem Karren gekommen und hatte sie ihnen abgekauft. Echt toll der Service in diesem Land. Seine Hände betasteten die Münzen die er sich so verdient hatte. Seine Kameraden hatten alles Essbare aufgeladen und die Kampfspuren verwischt. Wieder eine leere Siedlung, die man im Frühjahr irgendwann finden durfte. Und er und sein Trupp hatten wieder genug Essen für die nächsten Tage. Und irgendwo musste sich dieses seltsame Tor finden lassen, das Thurgol suchte. Danach konnten sie endlich wieder nach Hause zurück. Sorgfältig reinigte er seine blutverschmierte Klinge.

Milan und der Herzog studierten die Landkarte. Die Pässe in das Gebirge waren alle gesichert. Von Thurgols Truppen kam da niemand durch. „Irgendwo müssen aber noch versprengte Einheiten im Land sein. Wir haben immer wieder Meldungen von Sichtungen. Aber sie weichen uns aus.“ „Ach Milan“ seufzte der Herzog „was sagen die Baulinge, unsere Rattenmenschen?“ „Die haben anscheinend eigene Probleme. Man sieht kaum noch welche an der Oberfläche. Einige arbeiten noch für die Garde; vor allem für die Feldpost. Aber Kundschafter gibt es so gut wie nicht mehr. Dafür haben unsere Truppen den Bereich um das Regenbogental weiträumig abgesperrt. Unsere Freunde dürfen dort relativ sicher sein!“ Der Herzog zog eine Augenbraue nach oben und blickte Milan in die Augen „Relativ“ wiederholte Milan. „Und das Tor wird zur rechten Zeit geöffnet werden. Die Feen haben noch ein paar Sicherungen eingebaut, so dass nicht damit zu rechnen ist, dass Agenten Thurgols vor unseren Freunden dort hindurch kommen“

„Karl, nun trau dich schon. Michael, Thomas und ich. Wir vier sind die stärksten und mutigsten im Dorf. Was soll uns schon passieren?“ Karl blickte seinen Kumpel Hans skeptisch an. Mit ihren 14 Jahren waren sie wirklich sehr kräftig. Aber er war unsicher. „Aber im Regenbogental spukt es. Und es ist auch weit weg. Und bei dem Regen finden wir unterwegs keinen trockenen Schlafplatz. Und unsere Eltern brauchen uns jetzt doch. Und…“ „Und du hast Angst beendete Hans die Rede. Wenn du nicht willst, dann gehen wir alleine… Karl schüttelte den Kopf und erwachte aus seiner Erinnerung.