Vorgeschichte / Teaser

Misslaunig saß Boris auf dem Kutschbock. Der Regen, der sie seit Tagen begleitete begann ihm auf die Nerven zu gehen. Nun gut, seine Sippe war es gewohnt herum zu ziehen. Seit Generationen hielten alle seines Volkes es so. Seit der große Kathor damals die seinen aus der Gefangenschaft geführt hat- zumindest sagen das die Legenden. Aber dieses Land- die Einheimischen nennen es Steinsberg- konnte einem schon auf das Gemüt gehen. Als der Wagenzug anhielt und die Zelte aufgeschlagen wurden besserte sich auch seine Laune etwas. Bald würde es etwas Warmes in den Magen geben und mit Bier und Tanz konnte auch hier die Nacht angenehm werden…

Hastig blickte Morin sich um. Seine Verfolger waren verwirrt. Er hatte es mit seiner Magie geschafft sich etwas Zeit zu erkaufen. Ihm war unklar, wie sie hinter seine geheimen Forschungen gekommen sind. Klar war ihm, dass ein unangenehmer Tod auf ihn wartete, sollten sie ihn erwischen. Das einzige, was er außer seiner Komponententasche mitnehmen konnte, war dieser seltsame Brief gewesen, der vor 3 Tagen bei ihm abgegeben wurde. Jetzt war das Angebot, das ihm in diesem Schreiben unterbreitet wurde, das letzte, was ihm geblieben war. Na gut, wenn er seinen Häschern entkam, dann würde er sich mit dem Geld dort eben eine neue Heimat aufbauen…

Tief führten sie Stufen in den Felsen. Josh hatte sorgfältig die geheime Tür in der Kammer wieder verschlossen, bevor er sich im Dunklen den Weg nach unten ertastete. Kerzen durfte er nicht entzünden. Das hatte ihm sein Meister verboten. Zu leicht könnte das Licht durcheinen Spalt fallen, und die geheimen Gänge verraten. In der Tiefe des Berges schufen dann rötliche Kristalle ein Licht wie von tausend Kerzen. Nachdem er angeklopft hatte betrat er leise die Kammer. Sein Meister wartete bereits. Aus der dunklen Robe schimmerte das Metall seiner Maske. „Für den Imperator“, Josh warf sich an die Brust. „Für den Imperator!“, entgegnete die Gestalt. „Herr“, Josh ließ sich auf die Knie fallen „Sie sind alle eingetroffen und haben mit ihren Arbeiten begonnen!“ Der Meister sah ihn fragend an. „Alle bis auf Kunricht den Belesenen. Er wurde auf seiner … äh… Reise aufgehalten und wartet nun im Kerker auf seinen Prozess!“ „Gut, nimm diese Briefe, sie enthalten weitere konkrete Anweisungen für unsere Freunde. Nimm und geh“. Josh ergriff das Bündel Papiere und verschwand eilig wieder.

Die Gestalt ließ sich in den Sessel fallen „Wein!“ ein kurzes aufleuchten und ein zauberhaft schönes Wesen erschien wie aus dem Nichts. Das einzige was die Anmut des Gesichts entstellte waren die kurzen Hörner und die scharfen Reißzähne. Der ebenmäßige Körper hätte einer Prinzessin zur Ehre gereicht, bis auf die kleinen Flügel, die aus den Schultern wuchsen.

Folgsam schenkte das Wesen den Pokal voll und löste sich wieder auf.

„Wenn doch alles so einfach wäre. Ich brauche eine Armee. Und diese Steinsberger Tröpfe taugen nun wirklich nicht dazu so etwas aufzustellen. Mal sehen was die „Gäste“ so bringen“.

Unter der Maske begann er zu lächeln. Bald würde die Macht ihm gehören- und dann gnaden die Götter seinen Feinden, er würde es nicht tun!

„In der Nacht nach Neumond…… Dunkel und gierig nach Macht…. Tod, Verdammnis, ein Volk in Angst und Schrecken… Wortfetzen hallen die um die Ohren. Du siehst Heere aufeinander treffen. Eine schwarze Axt auf rotem Grund. Ein Turm auf einem Berg, Ein golden/ orangenes Wappenschild mit einem Adler?... Es ist schwer ein Bild fest zu halten, zu schnell wechseln sie. Aus einer schwarzen Wolke des Schlachtfeldes treten Wesen, grauenhaft anzusehen. Krieger in zerschlagener Rüstung, tödlich getroffen doch noch immer gieren sie nach dem Blut der Lebenden. Die Kämpfer sterben, doch sie ruhen nicht. Nekromantie! Dein Innerstes erschaudert. In deinem Kopf formt sich ein Schrei „So nicht“ willst du rufen. Da verschwinden die Bilder und du erblickst ein edles, blasses Gesicht mit einem dunklen eleganten Bart und tiefen braunen Augen. „Dann verhindere es, folge den Zeichen“.

Als du aufwachst hast du ein einfaches Holzstück in der Hand. Nach einigem Herumprobieren stellst du fest, dass seine Spitze immer in die Selbe Richtung weist, wie du es auch fallen lässt.

Du entscheidest dich, auf das Spiel einzugehen und gelangst nach wenigen Tagen über die Grenze des „Freien Herzogtums Steinsberg… ähämmm zu Allerland“.