Vorgeschichte / Teaser

Kerzen, tausende von Kerzen erhellten die große Höhle. Ihr Schein fiel auf die glatten Züge einer wunderschönen Frau. Ihre langen schwarzen Haare umrahmten das blasse Gesicht. Etwas bekümmert blickte sie auf das Lichtermeer, in dem nach und nach immer mehr Kerzen wie von selbst erloschen. Zwei Kobolde säuberten den Boden zu ihren Füßen von den Überresten des Satyrs, der vor wenigen Augenblicken noch mit ihrer Herrin gesprochen hatte. Schnell entfernten die Wesen die zerfetzten Reste des Unglücklichen. Im weniger werdenden Licht der noch übrigen Kerzen zeigte sich Wut im Gesicht der Dame. „Sie bringen alle um, sie vernichten meine Armee!“ Eine weitere Kerze erlosch. Schreiend vor Zorn stürmte sie aus der Felsenhalle. Sie hatte ihre Gegner unterschätzt. Diese Feenarmee kämpfte weitaus effektiver als sie angenommen hatte. Und zu allem Überfluss haben sich die Menschen in ihre Pläne eingemischt. Diese Hanna hat es doch tatsächlich geschafft, dass die Feen wieder erstarken. „Aber ich bin noch nicht am Ende. Dann muss ich wohl doch zum äußersten greifen“ sprach sie wie zu sich selbt. „Schwester, was kränkt dich so?“ erklang eine fürsorgliche Stimme aus einem der Gänge und eine weitere Fee trat zu ihr. Wie Zwillinge standen sie zusammen. Bereit sich stets zu helfen- das Leben für einander zu geben.

„In die Wälder kannst du nicht mehr gehen!“, mumelte Erik und stellte seinen Bierhumpen ab. Er saß mit seinen Kumpels schon seit gut 3 Stunden in der Taverne, aber ihre Stimmung hatte sich kaum gebessert. „Tredon haben sie auch entführt, gestern fand man ihn- tot, wie alle anderen auch“. „Und es sind doch die Räuber, sag ich euch“. „Ha, auch die Räuber wurden von den Feen niedergemetzelt- und die Akademie versucht jetzt für die Feen zu werben.“ „In der Stadt sagen sie, die Feen führen Krieg gegen einander“ „Dann sollen sie uns dabei in Ruhe lassen.“

Ein elegant gekleideter Herr am Nebentisch erhob sich und ließ die Zecher mit ihrem Gespräch zurück.

Fassungslos stand Garbet auf dem Hügel und blickte auf die rauchenden Reste seines Dorfes. Er war nur ein paar Stunden weg gewesen. Das hatte gereicht um alles zu zerstören. Das Tal war still, kein Vogel sang, nur das Krachen der einstürzenden Häuser war zu hören. Er rannte los, vielleicht war noch etwas zu retten.
Kaum war er zwischen den rauchenden Ruinen verschwunden erschienen Gestalten, wie aus dem Boden gewachsen, und schlossen einen Kreis um das Dorf. Hätten sie Flügel gehabt, wären es wohl Vögel gewesen, so aber ähnelten sie Menschen mit Schäbeln. Lautlos glitten sie näherum auch den letzten Überlebenden zu vernichten. Das Licht der verhassten Sonne beschien sie- jetzt schadete es ihnen nicht mehr, Larynia sei Dank…

Bericht des Knappen Deron

Bericht vom Allerländischen Knappen Deron: Wachte oder träumte ich?

So lauteten die ersten Worte die ich an meinem ersten Morgen, wieder auf Alt-Allerländischer Erde, zu meinem Herrn Friedrich von Bernheim sprach, und auch er musste lange überlegen bis er meinte dass wohl alles was wir in den letzten Monaten erlebt hatten der Realität entsprach und das wir nicht in irgend einem schlechten und obendrein obskuren Traum gefangen waren, obwohl wir allen Grund zu dieser Annahme hätten.

Aber ich will da beginnen wo jede gute Geschichte beginnt, am Anfang.

Mein Herr wurde von König Helmbrecht nach Steinsberg befohlen um dort den bisher für die Umsetzung der alt-allerländischen Interessen und Edikte verantwortlichen Sir Patric of Wilshore abzulösen, der, wie ich von verschiedenen Quellen erfahren habe, wohl wegen dessen eigenmächtigen eingreifen, mit fremden Truppen, in den Konflikt innerhalb Galladorns, beim König in Ungnade gefallen war.

So zogen wir also los um dieses Land, um welches sich in meiner Heimat Fürstenwalde, und nicht nur dort, wie ich mir habe sagen lassen,zu befrieden und in die allerländische Verwaltung einzugliedern. Dieses Vorhabe könne ja nicht so schwer sein, dachten wir. Schon eine Tagesreise nach dem überschreiten der alten Grenze trafen wir auf die ersten Dinge die mein Weltbild zum beben brachten, denn uns stolzierten einige Wesen entgegen, wohl Skaven genannt, zusammen mit einem grünhäutigen Fiech, welches mir als Ork vorgestellt wurde. Wir durften dieses Getier aber nicht in die Niederhöllen zurückschicken aus denen sie wohl gekrochen sind, sondern mussten sie wie jeden Menschen in Steinsberg behandeln, denn sie hatten Bürgerscheine bei sich, damit aber noch nicht genug, sie waren sogar in den steinberger Wappenfarben gekleidet und stellten sich uns als Teil der neu ausgehobenen steinsberger Garde vor, ausgesandt um uns sicher bis zur Steinsburg zu bringen. So reisten wir also unter Geleit von Wesen, welche ich bisher immer nur als meine erbittertesten Feinde angesehen habe und dies auch weiterhin in jeder anderen Situation tun werde, bis zum Hofe des Herzogs Allesmir, der Steinsburg.

Dort angekommen erwarteten wir eigentlich von Sir Patric begrüßt zu werden, aber Herzog Allesmir teilte uns mit das Sir Patrick wohl noch an der Grenze zu Galladorn verweilte, falls er wieder aus Galladorn zurück sei. Also machten wir uns wieder auf die Reise, erneut unter Begleitung der Garde, wobei sie uns dieses mal unter anderem den einzigsten Menschen in dieser Truppen zur Seite stellten. Auf dem Weg zur Grenze wurden uns die Geschichte der Feen und Nymphen erzählt, die es in Steinsberg gibt, ja es gibt sie wirklich so war ich Allerländer bin. Wir gaben nicht sonderlich viel auf diesen Geschwätz und sahen es mehr als unterhaltsamen Tratsch an und gaben uns interessiert, was uns später vor so manch einer peinlichen Situation bewahrte.

An der Grenze, oder genauer an der Brücke nach Galladorn angekommen sah ich zum ersten mal in meinem Leben den Tod. Nicht eine Leiche oder sonst irgend etwas, was man im Krieg jeden Tag zu sehen bekommt, nein ich sah Gevater Tod wie er mit bedächtigen Schritten durch das Lager der dort stationierten Falkenfurter-Garde schritt und mit einem gerade an einer Lungenentzündung verstorbenen Gardisten im Gefolge, eben dieses Lager wieder verließ und verschwand. Die Gardisten sagten mir, dass es sehr schädlich sei dem Tod im Weg zu stehen, da er nicht zögere einen selbst auch noch mit zu nehmen.

Diese Begegnung warf zu Boden, ich wusste nicht mehr wo oben oder unten war, ich zweifelte an dem was ich sah, an dem was ich wusste und sogar, ich hoffe er möge mir verzeihen, an dem was ich glaubte. Doch nach langen Gesprächen mit dem Feldgeistlichen und meinem Herrn Friedrich, beschloss ich mich dieser Welt mit all ihrem Irrsinn und phantastischen Wesen und Begebenheiten zu stellen und untersagte mir selbst die Dinge die ich sah zu hinterfragen, wie es normalerweise meine Art ist. So abgestumpft war ich nun bereit für dieses Land, wenn es den dies wirklich ist, also ein Land, denn dort ist alles nicht so wie es auf den ersten Blick scheint.

Nun ja die nächsten Wochen gingen recht schnell vorbei, da wir so viel zu tun hatten, es mussten Karten gezeichnet, angeglichen und geschwärzt werden, Boten, die wegen wirklich jeder Kleinigkeit geschickt wurden, angehört und geantwortet werden und darüber hinaus kam das Volk wo man auch hinreiste zu einem und stellte Forderungen an einen Selbst die evtl. ein Lehensnehmer gegenüber seines Lehensgebers stellen darf aber nicht das einfache Volk gegenüber dem Adel an sich. Aber wir wurden angehalten doch so weit es uns möglich war diesen Forderungen nach zu kommen, das Auftreten des Volkes wurde damit entschuldigt, dass dieses den Adel wie es ihn fast überall in den Mittellanden gibt nicht kennen und somit uns nicht respektvoll begegnen. So fingen bekämpften wir Rattenplagen, brachten Bauernwitwen einige Tricks zur Selbstverteidigung bei und tauschten allerlei Tand mit Wesen welche Kuschelmonster genannt werden. So verging die Zeit

Circa 3 Wochen bevor wir wieder zurück nach Falkenfurt durften trafen wir dann Sir Partic, der gerade von einer Reise zurückgekehrt war. Er beschloss diese 3 Wochen mit uns zu verbringen und dann erst zurück nach Alt-Allerland zu reisen.
Wie dem geneigten Leser vielleicht schon aufgefallen ist schreibe ich von Alt-Allerland, ich habe mir dies angewöhnt, da man, entgegen vieler Berichte, in weiten Teilen Steinsbergs doch inzwischen recht stolz ein Teil Allerlands zu sein, sie bezeichnen sich auch gerne als Neu-Allerländer. Nun aber zurück zu meinem Bericht.

Wir beschlossen als Abschluss unseres Auftrages in Steinsberg entlang des Feenwaldes uns in Richtung Heimat zurück zu bewegen und dabei gleichzeitig die Aufstellung der Beschilderung rings um den Selbigen zu kontrollieren bzw. zu überwachen. Außerdem wurde uns zugetragen das es dort wohl Probleme mit den Feenwesen gebe.

Auf dem Weg zu dem nördlichen Teil des Waldrandes trafen wir auf eine bunte Gruppe von Menschen aus allen 6 Himmelsrichtungen, ja in Steinsberg gibt es 6 Himmelsrichtungen, welche sich auch noch ständig ändern, man kann es nicht verstehen, man sollte es aber wissen, wobei die Bezeichnung Menschen nicht ganz zutreffend war, es waren wie in Steinsberg üblich auch noch andere Humanoide dabei, unter anderem einige Elfen und einen Zwerg, es war meine erste Begegnung mit einem Zwerg und ich muss sagen dieser eine war mir recht sympathisch, vor allem nach dem ihm der Bart fast gänzlich abgebrannt ist sah er fast aus wie ein Mensch.

Nun gut zurück zum wesentlichen, warum all diese Personen ausgerechnet in diesem Eck Steinsbergs zusammen trafen war mir Anfangs nicht ganz klar, aber im nach hinein würde ich sagen, dass das Land es einfach nicht anders wollte.
Kaum am Feenwald angekommen überschlugen sich die Ereignisse auf einmal, und wir dachten, dass wir das gröbste schon hinter uns hatten, wir wurden eines Abends aus heiterem Himmel von großen schwarzen Laufvögeln angegriffen wurden, diese fühlten sich wohl durch unsere Anwesenheit gestört, denn wie waren wohl auf der Suche nach einer Steinplatte, welche wir natürlich etwas früher in Händen hielten und in unser Lager schleppten, auf dieser Tafel war in einer mir bis dahin unbekannten Schrift ein Text verfasst welcher, wie später ein Elf und ein Kleriker, wie er sich nannte, heraus fanden, sich mit der Herstellung eines Pfeils befasste. Dieser Pfeil war dafür gedacht die wohl einzigste echt böse Fee, dessen Namen man nicht aussprechen sollte, weswegen ich ihn hier auch nicht niedergeschrieben habe, um diese Fee nicht weiter zu stärken, in einen langen/ewigen Schlaf zu versetzen um sie dann in das Gefängnis zurück zu bringen aus dem wie entkommen war, oder um sie, wie wir vorgeschlagen hatten, nach Alt-Allerland zu bringen und dort fest zu setzen. Doch so leicht wie wir uns dieses Unterfangen vorgestellt hatten war es dann aber auch nicht, so wurden wir immer mal wieder von diesen schwarzen Vögeln angegriffen, diese Wesen welche teilweise zäher waren als der tapferste Krieger unserer Truppe. Darüber hinaus erschien ab und an ein Wesen, ein Feenwächter wie sie es nannten, welches etliche Kämpfer aus dem Lager mit sich nahm und mit ihnen verschwand, sie stellten sich in einem Kreis auf, wurden plötzlich durchscheinend und ehe man ein zweites mal genauer hinschauen konnte waren sie weg, einfach weg. Nach einiger Zeit kehrten sie dann zu Fuß zurück, meist schwer angeschlagen und sich gegenseitig stützend. Doch war es nötig diese Strapazen auf sich zu nehmen, denn jede dieser Reisen brachte neue Informationen über die Art und Weise wie man die besagte Fee besiegen kann.

Und so erwarteten wir mal auf mal die Rückkehr der wagemutigen Abenteurer. Wir für unseren Teil beschränkten uns darauf Anlaufstelle für alles und jeden zu sein, vor allem für die ganzen Verwundeten, die wir mit all unserem Wissen, unserer Erfahrung und unserem Whisky versorgten.

Darüber hinaus kümmerten wir uns darum das ein Dämon wieder auf seine Heimateben zurück kehren konnte, die aus dieser Aktion resultierende Probleme lösten wir auch mit Bravour, was uns nun zu der zweifelhaften Ehre brachte zwei wohl magische Wesen unter Kontrolle zu haben, darüber sollten aber die Herren von Bernheim und of Wilshore selbst berichten.

Auch kümmerten wir uns darum dem seltsamen sterben der Wichtel Einhalt zu bieten und auf Grund dessen unternahmen Sir Patric, meine Wenigkeit und noch zwei Personen aus unserer Gruppe einen Ausflug in den Feenwald selbst um dort einige Tote Wichtel zu bestatten und für ihre Brüder und Schwestern zu beten. Guter Dinge machten wir uns also auf den Weg, wissend das eine Erfahrung vor uns lag die nicht jedem Menschen vergönnt ist, denn anscheinend treiben die Feen normalerweise üble Scherze mit denen die ihren Wald betreten.

Kurz bevor wir in den Wald eintraten lief mir ein kalter Schauer über den Rücken, doch ich wollte diesen armen Wesen helfen und so faste ich all meinen Mut zusammen und schritt in diesen düsteren, bis auf wenige Wege undurchdringlich scheinenden Wald hinein, schon kurz darauf fühlte ich mich wie verschluckt, oder umschlossen, die Bäumen beugten sich tief auf unseren Pfad hinab und die Sträucher die am Rand standen bildeten mit den Bäumen fast schon eine Art von Tunnel der keine Flucht zulassen würde. Und seltsame Geräusche hallten von überall her, es ist kaum anzunehmen das sie von Vögeln oder anderen Tieren verursacht wurden, in meiner Phantasie rührten sie von Kobolden, Trollen und Nymphen her, die jeden unserer Schritte genau beobachteten, aber durch den Wald selbst verborgen wurden.

Von all diesen Eindrücken überwältigt begann ich wirr zu sprechen. Ich wusste zwar was ich sagen wollte doch brachte mein Mund keinen Satz in der richtigen Reihenfolge mehr zu stande. Nach einigen Minuten änderte sich das Bild radikal, der wuchs der Sträucher wurde niedriger, die Bäume Höher und zwischen ihren Kronen fielen breite Sonnenstrahlen auf den mit Moos und Farnen bewachsenen Waldboden, auch sah man ab und an einen paradiesisch bunten Vogel durch die Lüfte gleiten, oder auf einem Ast sitzen und zerbrechlich wirkende Lieder singen. Nun schwanden auch meinen Gefährten die Sinne, Sir Patrick verließen die Farben wodurch er all die Pracht die ihn umgab nicht wahrzunehmen vermochte, unserem Führer entsagten die Augen vollständig und die einzigste Frau ertaubte ob der himmlischen Klänge. Aufgrund dieser Begebenheiten begann ich mich in ein Gebet zu vertiefen um mich gegen all diese Schönheit zu erwehren, was mir auch zu teilen gelang. Trotz seines Erblindens Schritt unser Führer stramm voran und einen leichten Hügel hinauf, dieser, so stellte sich heraus, war unser Ziel und da wir eine nicht gering Verantwortung auf unsere Schultern geladen hatte viel uns jeder Schritt schwerer als der andere. Auf dem höchsten Punkt dieses Hügels öffnete sich der Wald vollständig in eine kleine Blumenwiese unser Anführer meinte das wir eben dort die kleinen Körper bestatten sollten, so taten wir es auch. In Ermangelung eines Priesters sprachen wir wohl gesetzte Worte, als Geleit in eine andere hoffentlich bessere Welt, für unsere kleinen Freunde. Dies stimmte wohl den Wald zufrieden und so geschah es, dass aus dem Wappenrock von Sir Patric Blumen wuchsen und auf meinem Hut ein Farn seine Heimat fand.

Der Rückweg viel uns allen leicht, als ob eine schwere Last von uns gefallen war eilten wir fast schon den Hügel hinab hinaus aus dem Wald zurück ins Lager.

Über dieses war in der Zwischenzeit ein weiterer Angriff hereingebrochen und einige Recken lagen noch mit dem Tode ringend am Boden, und obwohl in keiner gerufen hatten erschien der Gevater auch so gleich verweilte erst einen Moment an dem Elfen den ich zu versorgen begann, ich dachte schon ich könne nichts mehr für ihn tun, doch dann schritt er weiter zu einer jungen Heilerin und nahm sie mit sich, doch keiner war traurig sondern sie meinten das sie schon wieder komme und war es auch ein paar Stunden später brachte der Gevater sie zurück, es war wohl doch noch nicht Zeit für sie gewesen, zum Glück, das schöne Ding.

Nun war es aber an der Zeit, dieser bösen Fee das Handwerk zu legen, die Gelehrten der Gruppe hatten inzwischen alle Hinweise auf ein Ritual gedeutet und führten es zusammen mit dem Schützen, der den Pfeil abschießen sollte aus. Während dieses Rituals tauchten auf einmal drei Feen auf die dieses Ritual stören wollten und taten, aber anscheinend gelang es trotzdem.

Also machten sich alle auf den Weg um ein Übel aus der Welt zu schaffen, dazu mussten wir in einen zuvor von Skaven gegrabenen Tunnel steigen und uns im letzten Stück kriechender Weise fortbewegen. Dann kam es zum finalen Kampf, wieder waren Vogelwesen anwesend und einige Feen die mit ihren Waffen vor allem den Priestern und Gelehrten schwer zusetzen.

Doch dann legte unser Schütze den Pfeil ein, zielte für einige ewig scheinende Sekunden und schoss knapp vorbei.
Die Streiter fegten aber dennoch die restlichen Vogelwesen weg, leider entkam die Fee und ward seither nicht mehr gesehen.

Danach kehrten wir ins Lager zurück und leckten unsere Wunden. Die nächsten Tage geschah dann nichts besonderes mehr, wir setzten nach zweiten Tagen der Erholung unseren Weg fort und kamen auch ohne für Steinsberg besondere Vorkommnisse wieder zurück nach Allerland. Dort angekommen machte ich mich sofort daran meine Erlebnisse nieder zu schreiben, da ich evtl. in einigen Jahren selbst nicht mehr glauben mag was alles geschehen ist.

Dies hätte ich nun abgeschlossen und komme damit ans Ende meines kleinen Reiseberichts. Ich hoffe das viele Menschen diesen lesen werden bevor sie nach Steinsberg reisen, damit sie wissen was sie erwarten könnte.

Knappe Deron



Reisebericht aus dem Lande Steinsberg

Es begab sich, dass ich Zumbi, Schamane aus dem Stamm Caranossa, zusammen mit dem Krieger Lysander, den ich auf meiner Wanderschaft kennen gelernt hatte, eines Tages in ein Land kam, das sich Steinsberg nannte, ein Name, den ich noch nie gehört hatte. Aber ich stehe ja auch erst am Beginn meiner Wanderschaft, und so gibt es noch viele Länder, die ich nicht kenne.

Noch unterwegs trafen wir auf Taleyha Adravan, eine Heilerin aus Galadorn, ein mir ebenfalls unbekanntes Land. Wir ergänzten uns gut, und da wir uns auch auf Anhieb gut mit ihr verstanden, beschlossen wir zu dritt weiterzureisen. Als es bereits dämmerte entdeckten wir in einiger Ferne eine kleine Ansammlung von Zelten. Es machte keinen feindseligen Eindruck auf uns und so beschlossen wir, uns vorsichtig zu nähern. Anscheinend war dies ein zufällig entstandenes Lager der unterschiedlichsten Leute aus allen Himmelsrichtungen, die es in der Gemeinschaft für sicherer hielten. Wir entschlossen uns ebenfalls, hier unser Zelt aufzuschlagen.

Gleich bei der Ankunft machten wir noch nähere Bekanntschaft mit den beiden Vogelmenschen Roxana und Rokean und dem Elfen Meanor ên Fea elen, einem Priester der Elemente. Wir waren gerade mit dem Zeltaufbauen fertig und unterhielten uns mit unseren neuen Bekannten, um uns besser kennen zu lernen, als plötzlich wie aus dem Nichts ein paar Vogelwesen, die allerdings mit Roxana und Rokean nichts gemein hatten, mit Waffen in das Lager einfielen und uns angriffen. Als die ersten Schrecksekunden vorbei waren, hat es das gesamte Lager mit vereinter Kraft in kurzer Zeit geschafft die Angreifer zur Strecke zu bringen.

Doch dies war nur der erste von vielen dieser kleinen Übergriffe. Es hatte den Anschein, dass diese Vogelwesen irgendetwas suchten, das in unserem Lager oder der angrenzenden Wiese versteckt sein musste. Einige unserer Krieger entdeckten schließlich in einem kleinen Gestrüpp auf der Wiese eine Steinplatte, die unverzüglich in unser Lager gebracht wurde. Ich kann zwar nicht lesen und schreiben, aber bei den komischen Schriftzeichen auf dieser Platte, verstanden auch diejenigen, die des Schreibens mächtig waren, nicht mehr als ich. Die Steinplatte wurde in ein Zelt gebracht, wo sich ein paar Gelehrte daran machten, die Schriftzeichen zu entziffern. Ich führte dann noch ein Ritual durch, bei dem ich meine Geister anrief, damit sie über unser Zelt wachen, so dass wir beruhigt schlafen können.

Taleyha, die zuvor schon einmal in Steinsberg war, erzählte uns dann noch ein paar wissenswerte Dinge über das Land. Unter anderem dass es hier einen Feenwald gab, den man besser nicht uneingeladen betreten sollte und dass hier eine böse alte Fee, deren Namen man besser nicht nennen sollte, da sie sonst erstarkt, ihr Unwesen treibt; Taleyha nannte sie nur Lady L. Darauf begaben Lysander, Taleyha und ich uns zur Ruhe, denn wir waren noch erschöpft von unserer langen Reise.

Als wir am nächsten Morgen aufstanden, erfuhren wir, dass eine kleine wackere Gruppe die ganze Nacht kein Auge zugetan und bei Sonnenaufgang die Steinplatte übersetzt hatte. Es war von 6 weiteren Steinplatten die Rede, und wenn man alle 7 zusammen hat, würde man alles Nötige wissen, um in einem Ritual einen Pfeil herzustellen, mit dem man eben jene böse alte Fee in einen ewigen Schlaf versetzen kann, um sie wieder in ihr einstiges Gefängnis einzusperren. Da noch weitere Kämpfe in Aussicht waren, wollte Taleyha in den Wald gehen und Kräuter sammeln, um Heiltränke herzustellen. So gingen also Taleyha, ich und 3 weitere Leute, die da hießen Gnarl, Goron und Thoron, noch vor dem Frühstück in den Wald. Als wir die Kräuter bereits gefunden hatten, stießen wir nach kurzer Zeit zufällig auf eine magische Barriere, in deren Inneren das Skelett eines Kindes lag.

Wir gingen schnell zurück ins Lager, um den anderen davon zu berichten. Als wir gerade beim Frühstück saßen, hörte ich auf einmal, meine Geister, die Orixás, zu mir sprechen. Sie riefen mich schnell zu der magischen Barriere mit dem Skelett. Einem inneren Drang folgend ließ ich alles Stehen und Liegen und eilte geistesabwesend zu der Stelle, Lysander und Taleyha folgten mir verwundert. Dort angekommen wollte ich wieder mit den Orixás Kontakt aufnehmen, aber auf einmal tauchte ein riesiges Spinnenwesen auf, das sich recht feindselig verhielt und uns schließlich angriff. Mit letzter Kraft konnten wir es zu dritt bezwingen, spürten aber die Wirkung von Spinnengift in uns und unsere Kräfte schwanden.

Zum Glück kam gerade eine andere Gruppe, die ebenfalls die Barriere untersuchen wollte, und so wurden wir schnell zurück ins Lager gebracht, wo wir versorgt wurden. Von Meanor, der die Barriere näher untersucht hatte, erfuhr ich später, dass sie ihre Kraft aus einer natürlichen Quelle bezog und mit ihrer Umgebung in Einklang stand. Da die Orixás mich nicht mehr riefen, hat mich diese Erkenntnis dazu bewogen, die Barriere zu belassen, wie sie war. Während ich mich noch von meinen Verletzungen erholte, tauchte ein Feerich im Lager auf, der sich selbst der Wächter der Einen nannte und behauptete, im Dienste der guten Feenkönigin zu stehen. Er berichtete uns, dass zwischen den Feen Krieg ausgebrochen sei, und dass er uns helfen würde die übrigen Steinplatten zu finden, damit das Böse wieder gebannt werden kann.

Und so teleportierte er eine 6-köpfige Gruppe in den Feenwald. Diese kam dann einige Zeit später schwer angeschlagen und nach Heilern rufend mit der Steinplatte zurück. Als es darum ging, die dritte Steinplatte zu holen, meldete ich mich und so war ich dann Teil der nun 8-köpfigen Gruppe, die diesmal in den Feenwald ging. An der Steinplatte warteten bereits ein paar Vogelwesen, 2 Feen und ein menschlich aussehender Krieger. Der Mensch forderte sofort einen von uns zum Zweikampf. Falls er besiegt werden würde, könnten wir haben, weswegen wir gekommen sind. Gnarl stellte sich der Herausforderung und fand nach einem kurzen aber dennoch ehrenhaften Kampf den Tod. Als nächster stellte sich Rokean, welcher den Kampf schwer verletzt gewann. Aber die Vogelwesen hielten sich nicht an die Abmachung und so mussten wir doch noch alle kämpfen. Es war ein harter Kampf, in dem wir nur mit Mühe und Not die Oberhand gewannen, und schließlich kehrten wir erfolgreich und betrübt, da wir einen Kameraden verloren hatten, ins Lager zurück.

Es fanden sich immer schnell bereitwillig Leute, die sich daran machten die Rätsel auf den Steinplatten zu entziffern. Den ganzen Tag über kam es immer wieder zu gelegentlichen Überfällen der Vogelwesen, die mal mit mehr mal mit weniger Erfolg zurückgeschlagen wurden. Je mehr Steinplatten wir hatten, desto härter wurden die Überfälle. Hin und wieder fielen auch vereinzelt Leute in einen Schlaf und berichteten uns beim erwachen von seltsamen Träumen. Irgendwann wurde ich von Neda, einer magiebegabten Heilerin, angesprochen. Sie sagte mir, dass sie vom Wächter erfahren habe, dass die nächste Steinplatte in der Traumwelt wäre. Mittels eines bestimmten Pilzes könnte man sich in einen Trancezustand versetzten, der es uns ermöglichen würde dort hin zu gelangen. Und da ich mich als Schamane ja bestimmt mit Trancezuständen auskenne, wie sie sagte, bat sie mich mitzukommen.

Ebenfalls mit von der Partie war Josfer, ein Empath. Ich zündete also ein Räucherstäbchen an, machte etwas Musik und wir pfiffen uns den Pilz rein. Mit der Zeit wurde es uns schwummrig, wir schliefen ein und fanden uns in einem Wald in der Traumwelt wieder. Dort trafen wir auf 2 schwule Feen, die Tee tranken und die Steinplatte als Tisch benutzten. Bei ihnen war noch ein schwer bewaffneter Maskierter, weshalb wir uns für eine Gewaltlose Vorgehensweise entschieden. Und jetzt kam die härteste viertel Stunde, die ich in ganz Steinsberg zu überstehen hatte. Es lag an uns 2 Männern die schwulen Feen abzulenken, was nicht sehr schwer war, und sie uns dennoch vom Hals zu halten, was verdammt schwer war, damit Neda die Tafel abzeichnen konnte. Um ein Haar wollten sie uns für immer in ihrer Welt behalten. Als wir wieder erwachten, hatten wir glitzernden Feenstaub in den Haaren. Unterdessen hatte eine weitere Gruppe die nächste Steinplatte besorgt. Es fehlten also nur noch 2. Der Feenwächter kam wieder um uns zur nächsten Platte zu führen, diesmal könnten so viele mit, wie wollten. Dementsprechend waren es viele, aber die waren auch nötig, denn eine Vielzahl an Vogelwesen und Feen versperrten uns den Weg. Sogar Lady L zeigte sich, räumte dann allerdings erheitert über unsere Versuche lachend das Feld. Als wir die sechste Platte erstritten hatten, führte der Feenwächter 3 von uns sofort weiter zur Letzten, die anderen, zu denen auch ich gehörte, kehrten ins Lager zurück. Der weitere Abend ließ uns auch im Lager keine Verschnaufpause und es reihte sich Ereignis an Ereignis, auf was ich jetzt im Detail nicht eingehen möchte. Wir hörten mehrere Stunden nichts von den 3 und glaubten die Sache schon für verloren, bis sie endlich mitten in der Nacht zurückkehrten.

Nun hatten wir alle Steintafeln, aber wir hatten noch viele Rätsel zu lösen. Wenigstens konnten wir in Ruhe schlafen. Am nächsten Tag befasste sich ein Teil mit dem Lösen der Rätsel und einer mit den Vorbereitungen für das Ritual und dem Besorgen der Komponenten. Ich wurde von einer Frau angesprochen, die sich mit den Rätseln beschäftigte. Bei einem Rätsel spielte irgendwie ein Tier eine Rolle, ich kann nicht genau sagen wie, ich kann schließlich nicht lesen, und dieser Teil bereitete ihnen Probleme. Auf jeden Fall bat sie mich, Kontakt mit einem Waldtier aufzunehmen, damit es ihnen bei der Lösung helfen konnte. Also ging ich mit ihr und ein paar Kämpfern als Schutz an den Waldrand und begann mein Ritual. Ich rief Oxossi den Orixá der Jagd und des Waldes an und bat ihn, mir den Geist eines Waldtieres herbeizuholen. Es kam der Geist einer Waldspinne und ich diente als Medium, so dass die Frau mit der Spinne sprechen konnte. Als ein Großteil der Rätsel gelöst war, machten Lysander und ich uns zusammen mit 5 weiteren Leuten auf in die Höhlen, in denen der Zugang zu Lady L’s Kammer liegen sollte, um mit den gelösten Rätseln die Tore zu öffnen, die den Weg versperrten.

Doch dies war nicht so einfach wie wir uns gedacht hatten. Es lagen endlose, enge, dunkle, dreckige Kriechgänge vor uns. Im Lager war mittlerweile das Ritual zur Herstellung des Pfeils im Gange. Das erste Tor hatten wir relativ schnell passiert, das zweite erwies sich jedoch als wesentlich schwieriger. Wir saßen mehrere Stunden in einer nebeligen, dunklen Höhle fest ohne es zu schaffen, das letzte Tor zu entriegeln. Als wir schon am verzweifeln waren und die Hoffnung beinahe aufgegeben hatten, sahen wir auf einmal die Lösung vor Augen. Das letzte Tor war offen und wir kamen bis vor Lady L’s Kammer.

Wir waren noch nicht lange da, als nach und nach unsere Gefährten mit dem Pfeil eintrafen. Es kam zum alles entscheidenden Kampf. Wir kämpften tapfer und es gab unzählige Verwundete. Dann kam der Zeitpunkt, unser auserwählter Schütze legte zum Schuss an. Ich lag bereits schwer verwundet und kampfunfähig am Boden. Was weiter passierte, bekam ich nur erzählt. Angeblich hat ihn Neda so sehr gedrängt und genervt, dass er vor lauter Hektik daneben geschossen hat. Lady L ist angeblich lauthals Lachend von dannen gezogen. Wir kehrten ins Lager zurück und leckten unsere Wunden. Wir hatten versagt. Am nächsten Tag brachen wir unser Lager ab. Ich tat mein Menschenmöglichstes. Aber nun war es zu gefährlich noch länger hier zu bleiben. Sollen doch die Feen ihre Streitigkeiten unter sich ausmachen.

von Zumbi dem Schamanen

 

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